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Re-Writing the Script

Methode, Buch und Konferenz zum Zukunftsdenken

2022

Re-Writing the Script - A New Relationship to Finitude ist eine kritische kulturelle Auseinandersetzung mit unseren Bedürfnissen und Ängsten in einer Welt, die sowohl von Überfluss als auch von Krisen geprägt ist. Es stellt eine neue künstlerische Methode vor, um gesellschaftliche Normen und Machtstrukturen im Globalen Norden zu überdenken, und betont den Wert von Abschlüssen und die Praxis des Loslassens als Möglichkeit, in der Zukunft voranzukommen.
Dieses Future Thinking-Projekt - das ein Buch, ein Toolkit und eine Konferenz umfasst - untersucht das Zeitalter der unbegrenzten Möglichkeiten sowie die dahinter liegende Angst vor der Krise, die den Zusammenbruch unserer derzeitigen Lebensweise bedroht. Gefangen in einem Paradoxon zwischen Ewigkeit und Endlichkeit, beschäftigt es sich mit der Frage: Wie können wir dem Ende in unserer Gesellschaft wieder eine positive Bedeutung geben? Dabei sollen wir ermutigt werden, unsere Zukunft mitzugestalten, Kreativität einzusetzen und die Kontrolle über unsere eigene Anpassungsfähigkeit in Zeiten der Herausforderung zu übernehmen.
Die Grundlage des Projekts ist ein Buch mit etwa hundert Seiten Forschung, die sich auf Kulturtheorie, Soziologie, Philosophie, Wirtschaft, Literatur und Kunst stützt. Aus dieser Forschung wurde eine Future-Thinking-Methode entwickelt, die das sogenannte „Backcasting“ anwendet. Der Prozess beginnt damit, dass die gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen von einem zukünftigen Endpunkt aus betrachtet werden, an dem die Problematik bereits gelöst ist. Anschließend wird der Fokus wieder auf die Gegenwart gerichtet und es werden die Maßnahmen ermittelt, die erforderlich sind, um die Lücke zwischen der aktuellen Situation und der vorgeschlagenen Zukunft zu schließen. Dieser Ansatz begünstigt die Schaffung aktiver Gegenmodelle, die Alternativen zu den pessimistischen Prognosen der Medien und der politischen Instabilität bieten, und die in sogenannten „Zukunftsheterotopien“ verankert sind. Im Gegensatz zu Utopien sind Zukunftsheterotopien optimistisch und dennoch realistisch, da sie die potenziellen Herausforderungen anerkennen, aber nicht dystopisch, sondern bestärkend sind.
Auf der Grundlage der Forschungsergebnisse des Buches wurde ein Toolkit entwickelt, das ein Handbuch für die Future Thinking-Methode und Werkzeuge - dargestellt als Puzzleteile - umfasst, um Heterotopien in Gruppenworkshops zu visualisieren und zu verbinden. Das Toolkit wurde erstmals auf der Konferenz „Re-Writing the Script of the Future“ bei der Foundation B.a.d in Rotterdam erprobt. Die zweitägige Veranstaltung diente sowohl der praktischen Forschung als auch der Präsentation der Bestandteile des Projekts. Am ersten Tag ging es darum, die Themen des Buches zu diskutieren und ein gemeinsames Manifest über die Notwendigkeit eines neuen Ansatzes für das kulturelle Konzept des Abschieds zu erstellen. Am zweiten Tag wurde das Toolkit mit acht Teilnehmer*innen aus verschiedenen künstlerischen Disziplinen getestet.
„Re-Writing the Script - A New Relationship to Finitude“ ist mein Bachelor-Abschlussprojekt an der Willem de Kooning Academy in Rotterdam. Es erhielt eine ehrenvolle Erwähnung für den Drempelprijs for Commercial Practice und wurde für den Forschungspreis der Universität nominiert. Das Projekt wurde später in Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Futurelab zu einem Online-Format weiterentwickelt und in verschiedenen Projekten angewandt, darunter "Re-Writing the Script of AI SPEC" mit Mitsubishi Electric, Hakuhodo Inc. und dem Ars Electronica Futurelab sowie ein akademischer Workshop für den Master of Interface Cultures an der Kunstuniversität in Linz.
Credits:
Ein Projekt von Denise Hirtenfelder

Buchcover: Vincent Book
Poster-Design: Anna Lorenz
Kamera: Liselot Hoekstra, Robin Tijdemans
Filmbearbeitung: Liselot Hoekstra, Leon de Haas
Animation: Vincent Book
Sound: Youssef El Fassi, Roel Driessen
Location: Foundation B.a.d, Rotterdam
Photos: Karin Arink, Denise Hirtenfelder, Liselot Hoekstra, Anna Lorenz

Ein großes Danke:
Karin Arink, Kinga Barcs, Paul Cox, Irma Foldenyi, Lizan Freijsen, 
Michelle Kasprzak, Nicolas Naveau, Neele Schlette, Renee Spanjer
Teilnehmer*innen der "Re-Writing the Script of the Future"-Konferenz
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